Dimitri Terzakis

Pensées / Gedanken für Klavier (1997/99)

14 Stücke
Besetzung: Klavier
Klavier
Dauer (h:m:s): 00:35:00
Geheftet
Format: 21 x 29,7 cm
Seiten: 40
Gewicht: 140 g
Edition Gravis / EG627
ISMN: 9790205704032

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Vorwort

Das, was wir im ausgehenden 20. Jahrhundert als Neue Musik bezeichnen, ist meines Erachtens nichts anderes als die nach dem 2. Weltkrieg begonnene Periode einer Reihe von Experimenten mit der Klangfarbe.
Sie zeichnet sich durch den Versuch aus, die Klangfarbe zum dominierenden Bestandteil der Musik zu erheben.
Im Rahmen dieser Experimente gehört das Klavier aufgrund seiner begrenzten Klangfarben-Palette zu den benachteiligten Instrumenten. Dadurch scheinen seine Ausdrucksmöglichkeiten auf diesem Gebiet erschöpft zu sein.
Die – nach meiner Meinung – gelungenen Experimente mit dem temperierten Tasten-Instrument Orgel haben mich dazu ermutigt, auch für das Klavier einen neuen Weg zu finden. Darum beschloß ich, das Instrument Klavier einstimmig zu behandeln, aber mit Linien, die keine Mikro-Intervalle benötigen, d.h. mit Linien, die ohne Elxis (Anziehung der Töne durch benachbarte) gestaltet werden können. Als Vorbild diente mir das im östlichen Mittelmeer-Raum bekannte Instrument Sandouri, dessen Stimmung keine Mikro-Intervalle kennt.
Der monophone Klavierzyklus >Pensées< behandelt in jedem der 14 Stücke einen anderen Aspekt der Monophonie. Dabei habe ich auf die vertikale Komponente (von den Akkorden bis zum Cluster) verzichtet. Das ermöglichte mir, sehr komplexe Linien zu gestalten. Auf diese Weise entstehen Sonderstrukturen von Tetrachorden und bilden Gravitationszentren, die eine Rezeption der Linien ermöglichen.

Dimitri Terzakis