Diese Komposition, begonnen 1985 zum 300. Geburtstag von Johann Sebastian Bachs, nimmt Bezug auf einige Elemente seines Stils und seiner Zeit. Sie beginnt mit einem g-Moll-Arpeggio, welches sich während des ganzen Stückes wiederholt und entknotet und sich bereichert (oder “verschmutzt”) mit Nebennoten und Vorschlägen.
Die Verzierungen erscheinen zunächst in einer Stimme, danach in einer Art Polyphonie bis hin zur Vierstimmigkeit; immer geprägt von den verschiedenen Akzenten und Artikulationen in den einzelnen Registern. Nach Erreichen einer Klimax wird die Mehrstimmigkeit zum Ausgangspunkt zurückgeführt, die Strukturen und Stimmführungen vereinfachen sich wieder langsam. Im komplexesten Verdichtungspunkt gibt es eine versteckte Wendung: Die chromatischen Verziehrungen, bereits zu Beginn unentwirrbar mit den Akkordtönen verflochten, wirken auf das Arpeggio ein: es erklingt nicht mehr der ursprüngliche Akkord, sondern ein um eine Sekunde höher transponiertes Arpeggio. Ähnliches geschieht in Kanon 5 aus dem Musikalischen Opfer BWV 1079 – a 2 per Tonos “Ascendenteque Modulatione ascenddat Gloria Regis”. Eine andere Komposition, welche dieses Stück inspirierte, ist die Allemande aus der a-Moll-Partita BWV 1013, aus der der Titel “Ri-partita” entstanden ist, also eine Art “Neuinterpretation” der ursprünglichen Partita. Die Ripartita ist deshalb auch für eine Aufführung neben der originalen Allemande gedacht.