Gabriel Iranyi

Klangspuren I – Klangspuren II für Sopran solo (2011/2015)

Besetzung: Sopran
Sopran
Dauer (h:m:s): 00:09:00
Geheftet
Format: 21 x 29,7 cm
Seiten: 12
Gewicht: 60 g
Sprache(n) Werk: Deutsch
Verlag Neue Musik / NM2281
ISMN: 9790203228028
ISBN: 9783733314958

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Hölderlins „Hälfte des Lebens“ hat mich mit seiner äußersten Konzentration des Ausdrucks und seinen verführerischen Bildern des Glücks von reifen Birnen, wilden Rosen und schwimmenden Schwänen schon immer fasziniert. Die unvermittelte, plötzliche Unterbrechung seiner Verzweiflung – im zweiten Teil – kann daher kaum bestürzender sein und
zwingt uns in die tieferen Bereiche der philosophischen Reflexion über das Vergägngliche. Emotion, Schönheit … Kälte, Verzweiflung …

„Klangspuren II – Hommage à Ingeborg Bachmann“ für Gesang solo entstand 2011 als Auftragskomposition für das Bachmann-Projekt „Das Lächeln der Sphinx“ des Mozarteums Salzburg.
Das Stück ist ein Monolog mit Worten, Klanggesten und Klangsplittern als „Spuren“ der Erinnerung an die Liebesbeziehung zwischen den beiden bedeutendsten deutschsprachigen Dichtern nach 1945, Ingeborg Bachmann
und Paul Celan, im Wien der Nachkriegszeit. Später, 1957 schickte ihr Paul Celan aus Paris das Gedicht „Weiß und Leicht“ mit den Worten: „Lies, Ingeborg, lies“ und „Für Dich, Ingeborg, für Dich“.
In der Musik dominiert das desolate Gefühl der Einsamkeit: Es bleiben nur Splitter oder „Klangspuren“ wie „Abschied… Umarmung… Niemand… das Schweigen… die Worte… Schweig!…“, alternierend zwischen introvertiertem Selbstgespräch und verzweifelten Schreien.