Anmerkung des Komponisten
Ich habe Raven Mantra in Berlin zwischen dem 9. September und 30. Oktober 2012 komponiert. Die Partitur erhebt nicht den Anspruch, den Gehalt von Poes berühmtestem Gedicht auszudrücken oder zu paraphrasieren, sondern die Partitur repräsentiert den Text selbst: Eine ‘Meditation’ (wie im Untertitel genannt) – nach Hindu-Buddhistischer Art – über die mystischen Qualitäten seiner atomisierten Konsonanten, Vokale und Diphthonge, völlig losgelöst vom semantischen Gehalt. In The Raven geht es um die atavistische Faszination für die rein phonetischen Elemente der menschlichen Äußerungen, die oft an Tautologie oder Unsinn grenzen, die krönende reductio ad absurdum als Befreiung von Poes Wort-Musik in das Reich des reinen Klangs, des reinen Lärms. Dies versuche ich in Raven Mantra zu erreichen, die strikte Einhaltung eines komplex konzipierten Systems von Entsprechungen oder eine ‘Projektionsmethode’, die im Detail unten erläutert wird.
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60,00 €
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