Hinter ‘system/error’ steht als zentrale Idee der Gegensatz zwischen theoretischer Präzision und Steuerung durch formalisierte Kompositionstechniken und den praktischen Ungenauigkeiten und Zufällen, die mit der klanglichen Realisation und Interpretation einer Notation notwendigerweise verbunden sind. Jedem Instrument ist ein bestimmtes virtouses Material zugeordnet, das über das gesamte Werk gleich bleibt. Das Schlagwerk spielt schnell und dennoch flexibel pulsierende Texturen auf Instrumenten unbestimmter Tonhöhen mit gelegentlichen Einwürfen bestimmter Tonhöhen. Die Violine spielt schnelle Gesten, Flageoletts und Glissandi im höchsten Register des Instruments, die die Tonhöhen-Strukturen der oft instabilen Flöten-Multiphonics betonen. Permutationen dieses übergeblendeten Materials liefern einerseits ein gewisses Maß an Unvorhersehbarkeit, andererseits definieren sie die wesentlichen Merkmale der Gesamtstruktur. Durch die oft unruhige Koexistenz oder Kollisionen dieser Material-Schichten wird eine frenetische Energie hervorgerufen. Das Stück besteht aus drei Hauptteilen, die mit den Instrumentenwechseln der Flöte korrespondieren (Altflöte, große Flöte, Piccolo). Die Teile liegen also in zunehmend höheren Registern und werden dabei auch kürzer und aktiver.
Sam Hayden (2006)
40,00 €
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