Klaus Hinrich Stahmer

WU für Sheng, Klarinette und Viola (2010)

Besetzung: Sheng, Klarinette, Viola
Sheng, Klarinette, Viola
Partitur, Stimmensatz (3)
Mitgelieferte Stimme(n): Sheng, Klarinette, Viola
Dauer (h:m:s): 00:11:30
Geheftet
Format: 21 x 29,7 cm
Seiten: 46
Gewicht: 319 g
Verlag Neue Musik / NM1262
ISMN: 9790203215479
ISBN: 9783733307592

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Die Komposition WU für die chinesische Mundorgel Sheng, Klarinette und Violoncello (bzw. Viola) entstand im Jahr 2010. Das einsätzige Stück im langsamen Tempo erinnert beim ersten Höreindruck an einen langsamen Satz aus der Zeit der Klassik oder Romantik. Es liegt jedoch in der Absicht des Komponisten, alle Ausdrucksnuancen und Anklänge, die an solche abendländische Tradition anknüpfen könnten, durch Reduktion so weit zu verschlüsseln und zurückzunehmen, bis ein Klangkontinuum erzielt ist, das bei verhaltener Gespanntheit den Hörer ein Fließen der Zeit erleben lässt. Das Stück erwächst aus einer zeitlich weit gedehnten Abfolge von elf Akkorden. Jeder Wechsel von Abschnitt zu Abschnitt wirkt wie ein Wechsel der Beleuchtung, wodurch jeder einzelne Formteil seine eigene Charakteristik erhält. Das von fernöstlicher Disziplin geprägte Sheng-Spiel färbt immer mehr auf die beiden westlichen Instrumente ab, bis deren melodische Wendungen immer mehr zum Ornament werden. Unmittelbare Anklänge an die chinesische Musik sind indessen nicht beabsichtigt, vielmehr ist es die Beschäftigung mit chinesischer Philosophie, die den Komponisten seinen Weg der Klanggestaltung finden ließ. Der Titel „Wu“ stammt aus dem Chinesischen, wo das aus den beiden Elementen „Ich“ (bzw. „Mein“) und „Herz“ zusammengesetzte Zeichen eine tiefere Bedeutung hat, die sich nicht ohne weiteres im Deutschen wiedergeben lässt. Annäherungsweise könnte man das Zeichen übersetzen mit dem kleinen Satz „Mir ist ein Licht aufgegangen, ich habe verstanden“.