“Dieses Stück sei nicht jenen gewidmet, welche Europa in Schutt und Asche legten, sondern denen, welche sich in den Trümmern wiederfanden und damit zurechtkommen mussten.”
Um es vorweg zu sagen: Dies ist kein politisches Stück.
Und: Dies ist kein deutsches Stück, sondern ein europäisches!

Schon lange habe ich mich gefragt, wie es wohl sein musste, nach Kriegsende in die “Normalität” des Lebens zurückzukehren, den Frühling inmitten von Trümmern zu erleben oder, um es mit Sartre zu sagen, sich in die neue Situation “geworfen” zu finden, die – geprägt von persönlichen Verlusten oder dem Fehlen jeglicher wirtschaftlicher und sozialer Perspektive – wenig das Gefühl einer “behütenden Heimat” zu geben im Stande war.
Ich möchte mich mit diesem Stück in eine Generation hineinfühlen, die sich plötzlich, teils schwer traumatisiert durch die Kriegsgeschehnisse und unter dem Verlust von Angehörigen und Bekannten leidend, in der Situation wiederfand, vom Leben, wie wir es heute kennen, vergessen worden sind.
Dieses Stück ist der Versuch, sich in den Zustand dieser Menschen zu versetzen, die den Spagat meistern mussten, den Schock der Geschehnisse zu verarbeiten und sich gleichzeitig in einer neuen Realität eine Perspektive schaffen zu müssen.”

Florian Meierott, Schloss Erlach in Bayern, im August 2011