Michael Baumgartl

Gesang in der Nacht für Sopran und Viola (2010)

nach Gedichten von Georg Heym
Besetzung: Viola, Sopran
Viola, Sopran
Spielpartituren (2)
Mitgelieferte Stimme(n): Viola, Sopran
Dauer (h:m:s): 00:11:00
Geheftet
Format: 21 x 29,7 cm
Seiten: 40
Gewicht: 136 g
Sprache(n) Werk: Deutsch
Verlag Neue Musik / NM1247
ISMN: 9790203214687
ISBN: 9783733307370

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Die Idee zu der Komposition »Gesang in der Nacht« entstand bereits Ende der 70er Jahre. Mit der Verwendung der hohen Gesangsstimme und der Bratsche als Altstimme aus der Familie der Streichinstrumente wurde ein Duo geschaffen, das gemeinsam über die Gedichte von Georg Heym musiziert. Daneben ließen mich Heyms Verse auch an Klänge und Geräusche denken, die eine Verwendung von Schlaginstrumenten notwendig machten. Diese Instrumente – vor allem Metallidiophone wie Zimbeln, Glocken, Becken, Gong und Tamtam – sollten von den beiden Duopartnern zum Klingen gebracht werden. Für Sänger insofern kein Problem, da sie beim Singen die Hände frei haben; für Bratscher hingegen mussten Wege gefunden werden, abwechselnd auf dem Streichinstrument oder auf Schlaginstrumenten zu spielen.

Keine der bisherigen Aufführungen mit unterschiedlichen Interpreten ist jedoch tatsächlich so ausgeführt worden. Stets wurde für das Schlagwerk ein dritter Musiker hinzugezogen. Das klangliche Ergebnis war nicht anders als beabsichtigt. Doch die visuelle Komposition ging dadurch verloren. Denn wenn eine Sängerin mit zwei Hämmern zwei Röhrenglocken anschlägt und dazu singt »Und der Tod stehet draußen …«, so entsteht eine ausdrucksvolle szenische Aktion. Sie entsteht nicht, wenn die Sängerin denselben Text mit dem Notenheft in den Händen nur singt.

Nun habe ich mich der Praxis gefügt und eine Bearbeitung des Stückes allein für hohe Stimme und Bratsche hergestellt. Manches an Farbigkeit der früheren Fassung musste dabei aufgegeben werden. Dafür wurde das Spiel der beiden Stimmen miteinander und umeinander verdichtet. Aus dem Höreindruck dieser beiden Stimmen muss der Zuhörer nun vor seinem geistigen Auge ein eigenes szenisches Erleben der Gedichte aufbauen.

Michael Baumgartl