Klaus Hinrich Stahmer

Red Land für Violoncello solo

Besetzung: Cello
Cello
Geheftet
Format: 21 x 29,7 cm
Seiten: 8
Gewicht: 70 g
Verlag Neue Musik / NM 834
ISMN: 9790203209058
ISBN: 9783733304171

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Im südlichen Afrika gibt es ein Musikinstrument, das man auf den ersten Blick mit einem Jagdbogen verwechseln könnte. Es hat nur eine Saite und wird mit einem Holzstab gestrichen oder geschlagen. Dabei legt zuweilen der Spieler oder die Spielerin lose einen Finger der linken Hand auf die Saite und verändert damit die Tonhöhe. Im Grunde entstehen dabei aber nur zwei verschiedene Töne: Die leere Saite und ein Ganzton höher. Der ganze Reichtum der Musik entsteht dadurch, dass die Mundhöhle des Spielers als Resonanzraum dient, wobei durch Erweitern und Verengen des Resonanzraumes jeweils andere Obertöne mit zuweilen grellem Pfeifen hörbar werden. Von diesem Instrument gibt es auch Varianten mit einem trockenen, ausgehöhlten Kürbis als Resonanzkörper, jedoch ist es immer die Mundhöhle, die
für Veränderung der Tonhöhen sorgt.

Dieses Instrument erlebte ich 2005 in einer beeindruckenden Vorführung durch die Xhosa-Frau Madosini und entwickelte spontan die Idee zu einem Stück für Violoncello solo. Die ungeachtet allen Tonreichtums doch relativ einfache Tonalität
der Umrhubhe wollte ich gern übernehmen und in Verbindung bringen mit einer Musik aus dem nördlichen Afrika, die mir – seit ich sie vor etlichen Jahren zum ersten Male hörte – nicht aus dem Gedächtnis gehen wollte: Einem Lied des
nubischen Kora-Spielers Hamza El Din. In Übertragung dieser beiden Musikstile auf das virtuos gespielte westliche Violoncello entstand „Redland“, dessen Titel an die trockene rote Erde des geheimnisvollen Kontinents erinnern soll.
Klaus Hinrich Stahmer