Das am Beginn stehende Capriccio ist ein bewegter Satz voller Rastlosigkeit – ein Innehalten oder einen Ruhepunkt gibt es kaum. Dieses Allegro leggiero, später Allegro agitato, ist geprägt von immer neuen rhythmischen Impulsen, die sich bis zum Ende des Satzes exzessiv steigern, sodann aber abfallen und im gestopften Horn und im Flageolett des Violoncellos zart ausklingen.
Der Name Wertheimer Trio erklärt sich ganz einfach aus der Tatsache, dass der zweite Satz Notturno auf der Wertheimer Burgruine, oberhalb des Mains und der Tauber, bei einem Gläschen Wein, in seinen Grundmotiven entstanden ist – ein ausdrucksvoller Satz mit reicher Melodik und klanglichen Überraschungen.
Der abschließende Satz Rondino burlesco ist auch wieder zunächst vorwärtsdrängend, doch nach ca. vierzig Takten, die eine gewisse Introduktion bilden, bricht der Allers’sche Humor durch und es erklingt ein lustig-ironisches Thema, das durch alle drei Instrumente variierend mit polyrhythmischen und vielfältigen Taktwechseleinschüben sich fortentwickelt und zum effektvollen Schluss der Komposition führt.

Hans-Günther Allers
Burghaslach, 2.2.2005